In den ersten 48 Stunden nach Herz-OP gilt eine
besondere Definition für die Diagnose eines postoperativen
Myokardinfarkts: Ein akuter Myokardinfarkt liegt in dieser Situation
nur vor, wenn postoperativ eine Erhöhung des kardialen Biomarkers
um das 10-fache des oberen Referenzwertes gemessen wird und
außerdem im EKG ein pathologisches Q oder ein Linksschenkelblock
nachgewiesen oder passende angiographische oder andere bildgebende
Befund erhoben werden. ST-Streckenhebungen werden an dieser Stelle
nicht als diagnostisches Kriterium gewertet. Nach mehr als 48 Stunden
post-Herz-OP gelten wieder die klassischen Diagnosekriterien eines
akuten Myokardinfarkts inklusive ST-Streckenhebung. (Kommentar zur
dritten allgemeinen Definition des Myokardinfarkts der
gemeinschaftlichen ESC/ACCF/AHA/WHA Task Force, Schofer etal.,
Kardiologe 2014;8:65-71. Third universal definition of myocardial
infarction. Thygesen et al., Eur. Heart J 2012; 33:2551-2567).