1 = aseptische Eingriffe:
nichtinfiziertes OP-Gebiet, in dem keine Entzündung vorhanden ist
und weder der Respirations-, Gastrointestinal- oder Urogenitaltrakt
eröffnet wurden. Sie werden primär verschlossen und, wenn
nötig, mit einer geschlossenen Drainage versorgt. Operative Wunden
nach stumpfen, nicht penetrierenden Traumata werden eingeschlossen,
sofern die o. g. Kriterien erfüllt sind. - z. B. elektive
Schilddrüsen-, Herz-, Gelenk-OP.
2 = bedingt aseptische Eingriffe:
Eingriffe, bei denen der Respirations-, Gastrointestinal- oder
Urogenitaltrakt unter kontrollierten Bedingungen und ohne
ungewöhnliche Kontamination eröffnet werden.
3 = kontaminierte Eingriffe:
Offene, frische Zufallswunden, außerdem Operationen mit einem
größeren Bruch in der aseptischen Technik (z. B. offene
Herzmassage) oder mit deutlichem Austritt von Darminhalt sowie
Eingriffe, bei denen eine akute nichteitrige Entzündung vorhanden
ist. - z. B. abdominoperineale Rektumamputation, Sectio caesarea bei
mütterlichem Fieber, erhöhten Entzündungszeichen oder
vorzeitigem Blasensprung.
4 = septische Eingriffe:
Alte Verletzungswunden mit devitalisiertem Gewebe und solche Eingriffe
bei bereits vorhandener Infektion oder nach Perforation im
Gastrointestinaltrakt. Bei dieser Wundkontaminationsklasse ist das
Operationsfeld schon präoperativ mit Erregern von möglichen
postoperativen Infektionen besiedelt. - z. B. OP nach Darmperforation,
bei eitriger Cholezystitis, Klappenersatz bei florider Endokarditis,
Sectio caesarea mit stinkendem Fruchtwasser bei Amnioninfektionssyndrom.
(Quelle: Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ) 2004)