Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie (QS PCI)

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner "Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung" (DeQS-RL) das QS-Verfahren Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie als erstes sektorenübergreifendes Verfahren festgelegt. Das heißt, es werden sowohl ambulante als auch stationär erbrachte Eingriffe qualitätsgesichert.
Zudem beinhaltet das QS-Verfahren seit dem 1. Juli 2022 die erste Patientenbefragung der gesetzlichen Qualitätssicherung. Die vom IQTIG entwickelten und validierten Fragebögen richten sich an erwachsene gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten, bei denen eine elektive oder akute Koronarangiographie und/oder Perkutane Koronarangiographie als Indexeingriff durchgeführt wurde.
Insgesamt umfasst das Verfahren 38 Qualitätsindikatoren. 13 davon basieren ausschließlich auf der QS-Dokumentation der Leistungserbringer, sechs Indikatoren werden für zusätzliche Informationen bei der Berechnung aus den Sozialdaten bei den Krankenkassen herangezogen und 19 aus der Patientenbefragung QS PCI.

Das QS-Verfahren verfolgt mehrere Zielsetzungen:

  • Verbesserung der Indikationsstellung: Koronarangiographien sind nur durchzuführen, wenn ausreichende medizinische Gründe für deren Notwendigkeit vorliegen
  • Förderung der Leitlinienadhärenz: bei der Durchführung sind die medizinisch-wissenschaftlichen Standards einzuhalten, wie sie insbesondere in den Leitlinien empfohlen werden
  • Stärkung der Patientensicherheit: Verringerung der Anzahl der Komplikationen während und nach dem Eingriff sowie eine möglichst geringe Strahlenbelastung und geringe Kontrastmittelmenge

Verengungen der Herzkranzgefäße

In Deutschland sind die koronare Herzkrankheit (KHK) und der akute Myokardinfarkt (Herzinfarkt) die häufigsten Todesursachen im Erwachsenenalter (Quelle: Statistisches Bundesamt). Patientinnen und Patienten mit einer KHK leiden unter Verengungen der Herzkranzgefäße, die den Blutfluss und damit die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels verringern können.
Ist die KHK besonders stark ausgeprägt, kann es zum Verschluss eines Herzkranzgefäßes und damit ggf. zu einem Herzinfarkt kommen. Um zu beurteilen, ob und in welchem Ausmaß eine derartige Verengung oder ein Verschluss eines Herzkranzgefäßes vorliegt, wird häufig eine Koronarangiographie durchgeführt.

Bei dieser Untersuchung wird ein Katheter über die Leisten- oder Armarterie bis zum Herzen vorgeschoben. Die Herzkranzgefäße werden dann über den Katheter mit Kontrastmittel gefüllt und mithilfe eines speziellen Röntgengeräts dargestellt.
Im Anschluss muss entschieden werden, ob ein vollständiger oder zumindest verbesserter Blutfluss (Revaskularisation) durch die Anwendung eines speziellen Katheters erzielt werden kann (perkutane Koronarintervention, percutaneous coronary intervention, PCI) oder ob ein herzchirurgischer Eingriff (aortokoronare Bypassoperation) notwendig ist.

Perkutane Koronarintervention

Bei einer PCI wird ein Katheter, an dessen Ende ein kleiner Ballon befestigt ist, über einen Führungsdraht bis zur Verengung des Herzkranzgefäßes vorgeschoben. Durch Aufdehnen des Ballons im Bereich der Verengung wird das Gefäß aufgeweitet (Ballondilatation). Um das Ergebnis zu erhalten, wird häufig im Anschluss ein kleines, schlauchförmiges Gittergerüst (Stent) eingesetzt.
Geplante Koronarangiographien und PCI werden entweder im Krankenhaus (stationär oder ambulant) oder in einer entsprechend ausgestatteten Praxis (ambulant) durchgeführt. Bei Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt werden diese auch als Notfallprozedur im Krankenhaus durchgeführt. Die Patientinnen und Patienten sind in einer solchen Situation hochgradig gefährdet und müssen in der Regel vor dem Eingriff und in der ersten Zeit nach dem Eingriff intensivmedizinisch überwacht werden.

Die Anzahl an Koronarangiographien und PCI steigt seit Jahren, wobei die Frage, ob alle diese Eingriffe immer gerechtfertigt (indiziert) sind, gestellt werden muss. Schließlich bergen diese Interventionen auch Risiken wie Nachblutungen oder Gefäßverletzungen. Die Durchführung einer Koronarangiographie oder PCI setzt die Patientinnen und Patienten außerdem einer relevanten Strahlendosis aus.
Die externe Qualitätssicherung dieser Eingriffe soll daher sicherstellen, dass möglichst alle Patientinnen und Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung mit gerechtfertigter Indikationsstellung und unter Einhaltung der medizinischen Standards erhalten.

Auswertung und Rechenregeln

Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie (PCI)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Eine Kennzahl, die Auffälligkeiten in Daten als Hinweise auf unzureichende Datenqualität quantifiziert. Auffälligkeitskriterien mit Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Validierte Fragebögen

Für das Verfahren QS PCI hat das IQTIG im Auftrag des G-BA validierte Fragebögen entwickelt, die sich an den Zielen des QS-Verfahrens und Inhalten der Versorgung orientieren. Die in den Fragebögen abgebilden Themen werden in einem mehrstufigen Entwicklungsprozess festgelegt.

Weitere Informationen für Patientinnen und Patienten sowie für Leistungserbringer enthalten die Begleitdokumente, die Sie bei den Zusatzinformationen am Ende dieser Seite finden.

Spezifikation

Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie (PCI)

Die Ausfüllhinweise dienen als Hilfestellung bei der Dokumentation durch den Anwender. Ausfüllhinweise

Bildet anhand von Fragen und Antwortmöglichkeiten ab, welche Daten durch den Leistungserbringer dokumentiert werden müssen. Dokumentationsbogen

Die Anwenderinformation bildet ab, wann eine Dokumentationspflicht besteht. Anwenderinformation QS-Filter

Exportmodule für sektorenübergreifende Verfahren | Anwenderinformationen QS-Filter

Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie (LKG) (PCI_LKG)
Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie (SV) (PCI_SV)
Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie (KV) (PCI_KV)

Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie Patientenbefragung (PPCI)

Die Ausfüllhinweise dienen als Hilfestellung bei der Dokumentation durch den Anwender. Ausfüllhinweise

Bildet anhand von Fragen und Antwortmöglichkeiten ab, welche Daten durch den Leistungserbringer dokumentiert werden müssen. Dokumentationsbogen

Die Anwenderinformation bildet ab, wann eine Dokumentationspflicht besteht. Anwenderinformation QS-Filter

Exportmodule für sektorenübergreifende Verfahren | Anwenderinformationen QS-Filter

Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie Patientenbefragung (PPCI_KV)
Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie Patientenbefragung (PPCI_LKG)
Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie Patientenbefragung (PPCI_SV)

Berichte

Zusatzinformationen